Der Hausierer
Erfreut schlug ich dem Hausierer die Tür vor der Nase zu und verfehlte nur knapp sein zufriedenes Lächeln und seinen gefüllten Geldsack. Und auch ich hatte einen zufriedenen Gesichtsausdruck. Doch wie passte das zusammen, ein zufriedener Hausierer vor meiner Tür, nach dem Gespräch, welches auch mich glücklich gemacht hat? Das sind Dinge, die passen nicht so gut zusammen wie Sodom und Gomorrha, eher so gut zusammen wie die 70er und keine Schlaghose. Und dann hielt ich auch noch diese Kopie in der Hand, eine Kopie einer Baugenehmigung. Die Baugenehmigung für Recycler. So etwas unnützes, und ich hab dafür die Baugenehmigung gegeben. Den Bau bezahle ich selber. Muss ein verdammt guter Hausierer gewesen sein, wenn er es geschafft hat mir sowas anzudrehen. Muss mich mal nach dem Namen dieses einen umhören, den kann man bestimmt gut für eigene Zwecke anheuern. Ich hoffe nur dass er nicht zu teuer ist. Aber der Typ ist gut. Verdammt gut. Und hat zu allerletzt auch noch die besten Argumente die man sich wünschen kann. Der Bau sollte sich in kürzester zeit rentiert haben, die Recycler seinen ihren Preis einfach wert. Den Preis wert sein...na für ihn auf jeden Fall, war ja nicht gerade billig, wie viel Provision bekommt so ein Top-Hausierer? So einer bestimmt 150%, der redet seinen Arbeitgeber bestimmt tot. Hmm...vielleicht sollte ich doch nicht darüber nachdenken ihn für meine Zwecke einzuspannen. Aber zurück zu den Argumenten. Was der für Beispiele gebracht hat. Junge, Junge, was waren das für Summen die vom Recycler wieder auf den Planeten gefördert worden sind. Da schwing ich meine Schaufel lange für. Sehr lange. „Über 1 Million Eisen, mehr als 4 Millionen Stahl und ca. 130.000 Eis gab es noch obendrauf“ Solche Werte hätte ich nie erwartet. Und das alleine in der ersten Welle. Bei den Argumenten wird schließlich jeder Schwach, nicht nur ich mit meiner natürlichen Abneigung gegen Hausierer. „Fast 4 Millionen Stahl in der 2. Welle“. Man. Der war wirklich gut. Da kommt man stark ins Grübeln. „Eine Million Eisen und mehr als 3 Millionen Stahl in der letzten Welle.“ Das ist einfach effektiv. Kann man nichts gegen sagen. So eine Müllverwertung kommt mir gerade recht, wo man doch auf jedes Stückchen Ressource schauen muss.
by baro

